Mit einem Arduino-ISP (=In System Programmer) kann man den Bootloader (z.B. Duemilanove oder UNO) auf einen ATMEGA328 brennen. Erst der Bootloader macht den ATMEGA328 kompatibel zur Arduino-Welt.
Diese Anleitung behandelt die Benutzung. Es gibt auch eine Anleitung für den Aufbau.
Einen Bausatz für ein Arduino-ISP gibt es bei Elmotex.
Um das Arduino-ISP-Shield benutzen zu können, braucht man zusätzlich einen Arduino-UNO (oder ähnlich) als Steuerung.
Wie man mit einem Arduino als ISP den Bootloader auf einen ATMEGS328 brennen kann, ist auf der Seite des Arduino-Projektes dokumentiert.
Der Arduino-ISP ist eine Platine mit der man mit Hilfe
der Arduino-IDE den Bootloader auf einen
leeren
ATMEGA328 brennen kann.
Der Arduino-ISP ist als Shield ausgeführt und wird auf den Arduino-UNO oder -Duemilanove gesteckt.
Wie man in diesem (und dem vorangegangenen) Bild sehen kann, sitzt der Arduino-ISP sehr knapp über dem USB-Port vom Duemilanove. Ich empfehle daher dringend, den USB-Port mit Isolierband abzukleben.
Der Arduino-ISP besitzt einige Konfigurationsmöglichkeiten.
In der Mitte links ist ein Jumper mit der Bezeichnung
C4 <> dir
. Er bestimmt, ob
die Reset-Steuerung (D10 vom Arduino) direkt auf den Reset-Pin
vom ATMEGA328-Chip geht, oder ob ein 100 nF-Kondensator
dazwischen geschaltet ist (Default: direkt).
Unten links ist ein Jumper mit der Bezeichnung
10k <> 120
. Er bestimmt, ob die
Reset-Leitung mit 10 kOhm oder mit 120 Ohm
gegen Ground gezogen wird (Default: 10 kOhm).
Unter dem FTDI-Header gibt es noch einen Jumper J5
.
Er bestimmt, ob die Reset-Leitung vom ISP-Header
(oben links) mit einem 100 nF-Kondensator gegen
Ground geschaltet wird (Default: offen).
Den kompletten Schaltplan kann man leicht der Fritzing-Datei entnehmen.
Jetzt geht's los: Damit das Arduino-Board als ISP funktionieren kann, muß ein spezieller Sketch installiert werden. Er befindet sich unter Datei → Beispiele → ArduinoISP und wird nach dem Öffnen auf den Arduino gespielt.
Wenn alles geklappt hat leuchtet auf dem ISP-Shield die grüne LED (Power) und die gelbe LED pulsiert vor sich hin (HB = Heart Beat = Pulsschlag).
Um den Bootloader brennen zu können, muß man ihn zunächst auswählen. Dazu wählt man im Menüpunkt Board das passende Board aus. Also nicht das Board, auf dem der Arduino-ISP steckt! Wählt man als Board Arduino UNO aus, muß man zukünftig zum Bespielen des Chips auch Arduino UNO auswählen. Nimmt man Arduino Duemilanove w/ ATmega328 muß man zukünftig zum Bespielen des Chips auch Arduino Duemilanove w/ ATmega328 wählen.
Unterschiede zwischen den Bootloadern kann man z.B. hier bei Lady Ada nachlesen.
Dann wählt man noch Tools → Programmer → Arduino as ISP aus und ist bereit zum Brennen.
Ein leerer ATMEGA328 wird in den Sockel eingesetzt (die Nase zeigt dabei nach links, zu dem Hebel des Sockels), und der Brennvorgang mit Tools → Bootloader installieren gestartet.
Wenn alles gut geht, leuchtet die blau LED auf (PRG = Programming = Brenne). Manchmal leuchtet aber die rote LED auf (ERR = Error = Fehler) und im Arduino-Status-Fenster kommt statt Burning Bootloader, this can take a minute or so... eine Fehlermeldung in der Art avrdude: stk500_getsync(): not in sync: resp=0x00. Häufig hilft es, den Brennvorgang einfach ein zweites Mal zu starten. Auf meinem Mac habe ich es leider nicht mehr zum Laufen bekommen, trotz aller guten Ratschläge aus dem Netz.
Unter Windows hat das Ganze dann wunderbar funktioniert. Und das mir, als großem Mac-Fan!
So sieht der korrekte Brennvorgang aus. Die blaue LED leuchtet durchgehend (bei mir hat sie am Anfang einen kleinen Schluckauf), die gelbe LED pulsiert. Manchmal leuchtet ganz am Anfang des Brennvorgans ganz kurz die rote LED auf.
Wenn man statt einem ATMEGA328P einem
ATMEGA328-PU hat, stoppt der Brennvorgang
wegen einer falschen Device-Signatur. Dann muß man
in der avrdude.conf
die Signatur für den
ATMEGA328P hinten von 0x0F auf 0x14 ändern.
Wenn der erste Brennvorgang abbricht einfach ein zweites Mal starten, das hilft häufig.
Der ATMEGA328 mit Bootloader kann man jetzt in eigenen Projekten einsetzen. Z.B. im Ultra-Real-Bare-Bones-Board.
Das Arduino-ISP-Shield eignet sich ohne den Arduino als Unterbau auch hervorragend, um über den FTDI-Header Software auf ATMEG328-MCUs zu spielen.
